Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Eliza Shaddad: Future (Review)

Artist:

Eliza Shaddad

Eliza Shaddad: Future
Album:

Future

Medium: CD/Download
Stil:

Art-Pop

Label: Ferryhouse/Warner Music
Spieldauer: 40:42
Erschienen: 16.11.2018
Website: [Link]

Böse Zungen behaupten ja mitunter, dass man nach einem Philosophie-Studium zwangsläufig auf der Straße landet. Wie ELIZA SHADDAD, die ihren Bezugspunkt allerdings freiwillig gewählt hat und als Straßenmusikerin auftrat. Beim Musizieren unter offenem Himmel wurde sie von Jack Patterson entdeckt, der Shaddad in seine Band CLEAN BANDIT holte. Die Solo-EPs „Waters und „Run“ kamen 2014 und 2016 zustande. „Future“ ist ELIZA SHADDADs Langspieldebüt.

Dream Pop, ein Schlag Shoegaze im COCTEAU TWINS/(frühe) CURE-Gefolge und etwas Folk für die Bodenhaftung, fertig ist eine reizvolle Melange. Der Rolling Stone vermutet noch „lasziv schimmernden Grunge“ in der feinen Songauswahl. Soll er. Da Shaddad trotz anheimelnder und einschmeichelnder Melodien nicht zum süßlichen Pop-Surrogat mutiert, sondern sich einen Hauch Sperrigkeit bewahrt, ist dieser Vergleich so gut wie jeder andere, der die Musik zu Recht vom lauwarmen Bad im Mainstream abgrenzt. Beim drängenden, finsteren „Your Core“ ist er sogar naheliegend.

Eliza Shaddad singt tatsächlich mit betörender Laszivität, erzählt kleine Geschichten vom Abschiednehmen, lässt ihre Zuhörer teilhaben am Schmerz einer Trennung. Ist keine revolutionäre Erkenntnis, eine Liebesbeziehung zu beenden, obwohl man den anderen noch mag. Lag gestern noch Liebe in der Luft, reicht’s heute nurmehr für eine Freundschaft. Wenn alles glatt läuft. Was selten passiert. Eignet sich aber bei entsprechender Befähigung und Ausdrucksvermögen, die Trauer über das Enden in melancholischen Edel-Pop zu verwandeln.

Eliza Shaddad lässt flirrende Gitarren zu oszillierenden Keyboardflächen kreisen, geerdet von einer beherzten Rhythmussektion, ergibt im Verbund mit den einprägsamen Melodien ein wohlgestaltetes Kleinod, funkelnd in der Düsternis. Obwohl die Songs mittleres Tempo nie überschreiten, versanden sie nicht in belanglosem Schmus. Im Gegenteil. Gerade die getragenen, schleichenden Stücke sind besonders eindrücklich, auch dank einer geschickten, nie überladenen Instrumentierung (das intensive „The Conclusion“ mit akzentuiertem Orgeleinsatz).

FAZIT: Eliza Haddads Debüt bietet ausgefeilten Wohlklang mit kleinen Widerhaken. Inbrünstiger Art Pop mit viel Seele und fein austarierten Arrangements, weit entfernt vom glattpolierten Allerwelts-Pop der üblichen Verdächtigen. Trennungsschmerz äußerst verführerisch verarbeitet.

Jochen König (Info) (Review 3707x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • White Lines
  • My Body
  • Are You There
  • This Is My Cue
  • Slow Down
  • Daydreaming
  • Just Goes To Show
  • Your Core
  • The Conclusion
  • (To Make It Up To You)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!